Ambulante medizinische Versorgung
Die ambulante medizinische Versorgung wird in erster Linie von niedergelassenen Vertragsärzten wahrgenommen. Ärzte und Zahnärzte haben ihre freie Niederlassung oftmals auch in Ärztehäusern und als Gemeinschaftspraxen organisiert.
Die ambulante medizinische Versorgung umfasst alle Tätigkeiten des Arztes, die zur Verhütung, Früherkennung und Behandlung von Krankheiten ausreichend und zweckmäßig sind.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Die Rechtsgrundlage für seine Arbeit ist das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch (SGB V). Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und legt damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der GKV übernommen werden. Innerhalb des dort beschriebenen Leistungsspektrums kann der Arzt die jeweilige Methode frei wählen.
Mit dem »Hausarztmodell« hat jeder Patient das Recht, einen Arzt seines Vertrauens aufzusuchen, der ihn als Hausarzt im besten Fall über mehrere Jahre betreut. Ein solches Vertrauensverhältnis ist von großer Bedeutung, da der Hausarzt in aller Regel die erste Anlaufstelle bei medizinischen Problemen darstellt. Er übernimmt die Behandlung, überweist bei Bedarf an Fachärzte bzw. Krankenhäuser und hat idealerweise einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte des Patienten sowie die vorgenommenen Behandlungen. Die Krankenkassen sind auch verpflichtet, ihren Versicherten ein Hausarztsystem anzubieten. Wer daran teilnimmt und bei gesundheitlichen Problemen immer zunächst einen bestimmten Hausarzt aufsucht, profitiert doppelt davon: erstens behält ein Arzt den Überblick über die gesamte Krankengeschichte und Therapie. Und zweitens kann die Krankenkasse für die Einschreibung in ein Hausarztsystem einen finanziellen Bonus gewähren. Dennoch haben die gesetzlich Versicherten die freie Arztwahl, es gibt keine Verpflichtung, zunächst einen Hausarzt aufzusuchen.
Die Patientinnen und Patienten können sich aber auch in Krankenhäusern ambulant behandeln lassen, und zwar bei hochspezialisierten Leistungen, seltenen Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Behandlungsverläufen. Damit werden die besonderen Kenntnisse und Möglichkeiten des Krankenhauses den Versicherten auch in der ambulanten Versorgung zugänglich gemacht.
In Sachsen waren im Jahr 2022 7.612 Ärztinnen und Ärzte (zum 01.10.2022) ambulant tätig, der größte Teil von ihnen in eigener Niederlassung. In Sachsen existiert ein flächendeckendes Netz an ambulanter medizinischer Versorgung. Jedoch wird im ländlichen Raum die Wiederbesetzung von Arztsitzen, insbesondere von Hausarztpraxen, zunehmend schwieriger. Damit verringert sich dort die Versorgungsdichte. Die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte lässt erwarten, dass sich dieses Problem in den nächsten Jahren verstärken wird. Das Sozialministerium ist deshalb mit allen betroffenen Verbänden und Institutionen im Gespräch, um zukunftsfeste und tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden.
Mit 3.070 Zahnärztinnen und Zahnärzte (zum 30.06.2022) in freier Niederlassung ist eine wünschenswerte Versorgungsdichte erreicht.
Spezialisierte ambulante Versorgung
Mit dem In-Kraft-Treten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 01.04.2007 sind Krankenhäuser zur ambulanten Behandlung bei hochspezialisierten Leistungen, Behandlungen seltener Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen berechtigt, sofern sie im Rahmen der Landeskrankenhausplanung nach einem entsprechenden Antrag unter Berücksichtigung der vertragsärztlichen Versorgungssituation dazu bestimmt worden sind.
Krankenhaus | Beantragte Leistungen/Erkrankungen | Bestimmung ab |
---|---|---|
Klinikum Chemnitz gGmbH | gastrointestinale Tumore / Tumore der Bauchhöhle | 01.02.2009 |
Klinikum Chemnitz gGmbH | Gynäkologische Tumore | 01.02.2009 |
HELIOS Klinikum Plauen | Multiple Sklerose | 01.09.2010 |
HBK Zwickau | pulmonale Hypertonie | 01.06.2008 |
Heinrich Braun Krankenhaus Zwickau | Multiple Sklerose | 01.09.2010 |
Erzgebirgsklinikum Annaberg | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.12.2009 |
SKH Rodewisch | Multiple Sklerose | 01.02.2009 |
Kliniken Erlabrunn gGmbH | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.10.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Mukoviszidose | 01.06.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | Hämophilie | 01.06.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | Skelettsystemfehlbildungen, angeborene Teil I | 01.05.2010 |
Universitätsklinikum Dresden | primär sklerosierende Cholangitis | 01.09.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | Morbus Wilson | 01.06.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | pulmonale Hypertonie | 01.06.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | Neuromuskuläre Erkrankungen bei Erwachsenen | 01.05.2010 |
Universitätsklinikum Dresden | Kurzdarmsyndrom | 01.10.2010 |
Universitätsklinikum Dresden | biliäre Zirrhose | 01.07.2010 |
Universitätsklinikum Dresden | gastrointestinale Tumore / Tumore der Bauchhöhle | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Tumore der Lunge und des Thorax | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Knochen- und Weichteiltumore | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Hauttumore | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Tumore des Gehirns und der peripheren Nerven | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Kopf- und Halstumore | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Tumore des Auges | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Gynäkologische Tumore | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Urologische Tumore | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Tumoren bei Kindern und Jugendlichen | 01.02.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | HIV/AIDS | 01.03.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | rheumatologische Erkrankungen | 01.03.2009 |
Universitätsklinikum Dresden | Multiple Sklerose | 01.09.2008 |
Universitätsklinikum Dresden | Anfallsleiden Erwachsene | 01.07.2010 |
Dresden-Friedrichstadt | primär sklerosierende Cholangitis | 01.09.2008 |
Dresden-Friedrichstadt | Morbus Wilson | 01.06.2008 |
Dresden-Friedrichstadt | Tuberkulose | 01.09.2008 |
Dresden-Friedrichstadt | gastrointestinale Tumore/Tumore der Bauchhöhle | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Hauttumore | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Kopf- und Halstumore | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Tumore des Auges | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Gynäkologische Tumore | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Urologische Tumore | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung | 01.04.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | rheumatologische Erkrankungen | 01.07.2009 |
Dresden-Friedrichstadt | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.03.2009 |
Dresden-Neustadt | Marfan-Syndrom | 01.06.2008 |
Dresden-Neustadt | pulmonale Hypertonie | 01.06.2008 |
Städtisches Klinikum Görlitz | Neuromuskuläre Erkrankungen Erwachsene | 01.05.2010 |
Städtisches Klinikum Görlitz | Multiple Sklerose | 01.09.2010 |
SKH Arnsdorf | Multiple Sklerose | 01.11.2008 |
Lausitzer Seenlandklinikum GmbH | pulmonale Hypertonie | 01.07.2010 |
SKH Großschweidnitz | Multiple Sklerose | 01.01.2009 |
FKH Coswig | Tuberkulose | 01.09.2008 |
FKH Coswig | Tumore der Lunge und des Thorax | 01.05.2009 |
Klinikum St. Georg | Tuberkulose | 01.09.2008 |
Klinikum St. Georg | schwere immunologische Erkrankungen einschließlich Kinder | 01.12.2010 |
Klinikum St. Georg | gastrointestinale Tumore/Tumore der Bauchhöhle | 01.05.2009 |
Klinikum St. Georg | Knochen- und Weichteiltumore | 01.05.2009 |
Klinikum St. Georg | Gynäkologische Tumore | 01.02.2009 |
Klinikum St. Georg | Urologische Tumore | 01.05.2009 |
Klinikum St. Georg | Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung | 01.05.2009 |
Klinikum St. Georg | HIV/AIDS | 01.03.2009 |
Klinikum St. Georg | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.05.2009 |
Herzzentrum Leipzig GmbH | Marfan-Syndrom | 01.06.2008 |
Herzzentrum Leipzig GmbH | pulmonale Hypertonie | 01.08.2011 |
Herzzentrum Leipzig GmbH | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.03.2009 |
HELIOS Krankenhaus Leisnig | schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) | 01.03.2009 |
SKH Altscherbitz | Multiple Sklerose | 01.01.2009 |
FKH Hubertusburg | Multiple Sklerose | 01.09.2008 |