Hauptinhalt

Ambulante medizinische Versorgung

Eine Ärztin bei der Konsultation mit einer Patientin © iStock | PeopleImages

Die ambulante medizinische Versorgung wird in erster Linie von niedergelassenen Vertragsärzten wahrgenommen. Ärzte und Zahnärzte haben ihre freie Niederlassung oftmals auch in Ärztehäusern und als Gemeinschaftspraxen organisiert.

Die ambulante medizinische Versorgung umfasst alle Tätigkeiten des Arztes, die zur Verhütung, Früherkennung und Behandlung von Krankheiten ausreichend und zweckmäßig sind.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland. Die Rechtsgrundlage für seine Arbeit ist das Fünfte Buch Sozialgesetzbuch (SGB V). Er bestimmt in Form von Richtlinien den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und legt damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der GKV übernommen werden. Innerhalb des dort beschriebenen Leistungsspektrums kann der Arzt die jeweilige Methode frei wählen.

Mit dem »Hausarztmodell« hat jeder Patient das Recht, einen Arzt seines Vertrauens aufzusuchen, der ihn als Hausarzt im besten Fall über mehrere Jahre betreut. Ein solches Vertrauensverhältnis ist von großer Bedeutung, da der Hausarzt in aller Regel die erste Anlaufstelle bei medizinischen Problemen darstellt. Er übernimmt die Behandlung, überweist bei Bedarf an Fachärzte bzw. Krankenhäuser und hat idealerweise einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte des Patienten sowie die vorgenommenen Behandlungen. Die Krankenkassen sind auch verpflichtet, ihren Versicherten ein Hausarztsystem anzubieten. Wer daran teilnimmt und bei gesundheitlichen Problemen immer zunächst einen bestimmten Hausarzt aufsucht, profitiert doppelt davon: erstens behält ein Arzt den Überblick über die gesamte Krankengeschichte und Therapie. Und zweitens kann die Krankenkasse für die Einschreibung in ein Hausarztsystem einen finanziellen Bonus gewähren. Dennoch haben die gesetzlich Versicherten die freie Arztwahl, es gibt keine Verpflichtung, zunächst einen Hausarzt aufzusuchen.

Die Patientinnen und Patienten können sich aber auch in Krankenhäusern ambulant behandeln lassen, und zwar bei hochspezialisierten Leistungen, seltenen Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Behandlungsverläufen. Damit werden die besonderen Kenntnisse und Möglichkeiten des Krankenhauses den Versicherten auch in der ambulanten Versorgung zugänglich gemacht.

In Sachsen waren im Jahr 2022 7.612 Ärztinnen und Ärzte (zum 01.10.2022) ambulant tätig, der größte Teil von ihnen in eigener Niederlassung. In Sachsen existiert ein flächendeckendes Netz an ambulanter medizinischer Versorgung. Jedoch wird im ländlichen Raum die Wiederbesetzung von Arztsitzen, insbesondere von Hausarztpraxen, zunehmend schwieriger. Damit verringert sich dort die Versorgungsdichte. Die Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte lässt erwarten, dass sich dieses Problem in den nächsten Jahren verstärken wird. Das Sozialministerium ist deshalb mit allen betroffenen Verbänden und Institutionen im Gespräch, um zukunftsfeste und tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden.

Mit 3.070 Zahnärztinnen und Zahnärzte (zum 30.06.2022) in freier Niederlassung ist eine wünschenswerte Versorgungsdichte erreicht.

Spezialisierte ambulante Versorgung

Mit dem In-Kraft-Treten des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes zum 01.04.2007 sind Krankenhäuser zur ambulanten Behandlung bei hochspezialisierten Leistungen, Behandlungen seltener Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen berechtigt, sofern sie im Rahmen der Landeskrankenhausplanung nach einem entsprechenden Antrag unter Berücksichtigung der vertragsärztlichen Versorgungssituation dazu bestimmt worden sind.

Zugelassene Krankenhäuser nach § 116b SGB V
Krankenhaus Beantragte Leistungen/Erkrankungen Bestimmung ab
Klinikum Chemnitz gGmbH gastrointestinale Tumore / Tumore der Bauchhöhle 01.02.2009
Klinikum Chemnitz gGmbH Gynäkologische Tumore 01.02.2009
HELIOS Klinikum Plauen Multiple Sklerose 01.09.2010
HBK Zwickau pulmonale Hypertonie 01.06.2008
Heinrich Braun Krankenhaus Zwickau Multiple Sklerose 01.09.2010
Erzgebirgsklinikum Annaberg schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.12.2009
SKH Rodewisch Multiple Sklerose 01.02.2009
Kliniken Erlabrunn gGmbH schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.10.2009
Universitätsklinikum Dresden Mukoviszidose 01.06.2008
Universitätsklinikum Dresden Hämophilie 01.06.2008
Universitätsklinikum Dresden Skelettsystemfehlbildungen, angeborene Teil I 01.05.2010
Universitätsklinikum Dresden primär sklerosierende Cholangitis 01.09.2008
Universitätsklinikum Dresden Morbus Wilson 01.06.2008
Universitätsklinikum Dresden pulmonale Hypertonie 01.06.2008
Universitätsklinikum Dresden Neuromuskuläre Erkrankungen bei Erwachsenen 01.05.2010
Universitätsklinikum Dresden Kurzdarmsyndrom 01.10.2010
Universitätsklinikum Dresden biliäre Zirrhose 01.07.2010
Universitätsklinikum Dresden gastrointestinale Tumore / Tumore der Bauchhöhle 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Tumore der Lunge und des Thorax 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Knochen- und Weichteiltumore 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Hauttumore 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Tumore des Gehirns und der peripheren Nerven 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Kopf- und Halstumore 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Tumore des Auges 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Gynäkologische Tumore 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Urologische Tumore 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden Tumoren bei Kindern und Jugendlichen 01.02.2009
Universitätsklinikum Dresden HIV/AIDS 01.03.2009
Universitätsklinikum Dresden rheumatologische Erkrankungen 01.03.2009
Universitätsklinikum Dresden Multiple Sklerose 01.09.2008
Universitätsklinikum Dresden Anfallsleiden Erwachsene 01.07.2010
Dresden-Friedrichstadt primär sklerosierende Cholangitis 01.09.2008
Dresden-Friedrichstadt Morbus Wilson 01.06.2008
Dresden-Friedrichstadt Tuberkulose 01.09.2008
Dresden-Friedrichstadt gastrointestinale Tumore/Tumore der Bauchhöhle 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Hauttumore 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Kopf- und Halstumore 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Tumore des Auges 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Gynäkologische Tumore 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Urologische Tumore 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung 01.04.2009
Dresden-Friedrichstadt rheumatologische Erkrankungen 01.07.2009
Dresden-Friedrichstadt schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.03.2009
Dresden-Neustadt Marfan-Syndrom 01.06.2008
Dresden-Neustadt pulmonale Hypertonie 01.06.2008
Städtisches Klinikum Görlitz Neuromuskuläre Erkrankungen Erwachsene 01.05.2010
Städtisches Klinikum Görlitz Multiple Sklerose 01.09.2010
SKH Arnsdorf Multiple Sklerose 01.11.2008
Lausitzer Seenlandklinikum GmbH pulmonale Hypertonie 01.07.2010
SKH Großschweidnitz Multiple Sklerose 01.01.2009
FKH Coswig Tuberkulose 01.09.2008
FKH Coswig Tumore der Lunge und des Thorax 01.05.2009
Klinikum St. Georg Tuberkulose 01.09.2008
Klinikum St. Georg schwere immunologische Erkrankungen einschließlich Kinder 01.12.2010
Klinikum St. Georg gastrointestinale Tumore/Tumore der Bauchhöhle 01.05.2009
Klinikum St. Georg Knochen- und Weichteiltumore 01.05.2009
Klinikum St. Georg Gynäkologische Tumore 01.02.2009
Klinikum St. Georg Urologische Tumore 01.05.2009
Klinikum St. Georg Tumoren des lymphatischen, blutbildenden Gewebes und schweren Erkrankungen der Blutbildung 01.05.2009
Klinikum St. Georg HIV/AIDS 01.03.2009
Klinikum St. Georg schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.05.2009
Herzzentrum Leipzig GmbH Marfan-Syndrom 01.06.2008
Herzzentrum Leipzig GmbH pulmonale Hypertonie 01.08.2011
Herzzentrum Leipzig GmbH schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.03.2009
HELIOS Krankenhaus Leisnig schwere Herzinsuffizienz (NYHA Stadium 3-4) 01.03.2009
SKH Altscherbitz Multiple Sklerose 01.01.2009
FKH Hubertusburg Multiple Sklerose 01.09.2008
zurück zum Seitenanfang