Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) Sachsen
Entstehung von ARS Sachsen
2010 wurde das MRE-Netzwerk Sachsen mit dem Ziel gegründet, die Ausbreitung von multiresistenten Erregern (MRE), insbesondere in Einrichtungen des Gesundheitswesens im Freistaat Sachsen, einzudämmen. Eine der Säulen des Netzwerkes ist die Erfassung der Resistenzsituation in Sachsen durch die Auswertung möglichst flächendeckend erhobener Daten aus der mikrobiologischen Routinediagnostik in sächsischen Laboren.
Da am Robert Koch-Institut (RKI) bereits 2007 ein deutschlandweites Antibiotika-Resistenz-Surveillance-System (ARS) etabliert wurde, bestand für Sachsen die Möglichkeit, an einem bereits funktionierenden System zur Resistenzüberwachung teilzunehmen. Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) warb bei allen sächsischen mikrobiologischen Labore um Teilnahme an ARS und unterstützte finanziell die Anschaffung der notwendigen technischen Voraussetzungen.
Funktionsweise von ARS Sachsen
Alle teilnehmenden sächsischen Labore übertragen die Daten ihrer mikrobiologischen Routinediagnostik mit allen relevanten Parametern anonymisiert über eine Schnittstelle an ARS am RKI. Jeweils im Folgejahr werden die eigenen Daten des Vorjahres von den Laboren geprüft und gegebenenfalls vervollständigt oder korrigiert. Die so validierten Daten stehen dann für Auswertungen zur Verfügung.
Durch ihre Teilnahme an ARS tragen sächsische Labore zu einer breiten Datenbasis für die bundesweite Resistenzüberwachung bei. Zugleich werden alle Daten sächsischer Einsender in einem Datenkubus (ARS Sachsen) gebündelt und vom RKI der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) Sachsen für Auswertungen zur Verfügung gestellt.
Auf der Internetseite Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) Sachsen werden die Daten zur Resistenzsituation der wichtigsten Erreger in unterschiedlichen versorgungsmedizinischen Setting und Materialien seit 2018 veröffentlicht. Die Daten des Vorjahres stehen jeweils ab Herbst des Folgejahres zur Verfügung.
- Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) Sachsen
- Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) – Robert Koch-Institut
- Teilnehmende Labore – Robert Koch-Institut
Ziele von ARS Sachsen
Ziel der Erfassung ist zum einen, die Resistenzentwicklung bei relevanten Erregern zu beobachten, zeitnah Trends und neue Entwicklungen zu erkennen und Maßnahmen zur Eindämmung zu entwickeln. Zum anderen sollen behandelnden Ärzten Übersichten zu Resistenzraten bei klinisch bedeutsamen Erregern im ambulanten und stationären Bereich zu Verfügung gestellt werden. Diese sollen jedes Jahr nach Validierung und Aktualisierung der Daten des Vorjahres im Internet veröffentlicht werden, um Ärzten als Orientierungshilfe für die kalkulierte Antibiotikatherapie zu dienen.
Tabellen und Berichte zur Resistenzsituation im Freistaat Sachsen
Die jeweils aktuellen Daten zur Resistenzsituation in Sachsen werden in Tabellenform auf der Internetseite Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) Sachsen veröffentlicht. Zudem finden Sie dort Artikel zu verschiedenen Schwerpunktthemen.
Dank
Unser herzlicher Dank geht an alle mikrobiologischen Labore in Sachsen, die an ARS teilnehmen, für ihren wertvollen Beitrag zur Resistenz-Surveillance.