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Telemedizin

Ärztin mit Headset und Computer bei der Diagnose einer Patientin © Pexels | Karolina Grabowska

Die Telemedizin ist ein Teilbereich der Telematik im Gesundheitswesen. Mit Hilfe von Telekommunikation werden dabei Informationen zu Diagnostik und Therapie über räumliche oder zeitliche Distanzen zwischen Arzt und Patient oder zwischen verschiedenen Ärzten übermittelt. Ziel ist es, die Qualität der medizinischen Versorgung für den Patienten und die Wirtschaftlichkeit der medizinischen Einrichtungen zu verbessern.

Zentrale Anwendungsfelder bilden die Telemedizin, Informationsdienste und administrative Dienste.

Telemedizin

Teleradiologie
Vorgang bei dem radiologisches Bildmaterial über eine Telekommunikationseinrichtung an einen anderen Ort übertragen wird (zum Beispiel Austausch Facharzt mit behandelndem Arzt oder Einholung eines Zweitbefundes).

Telepathologie
befasst sich speziell mit der Interpretation von digitalisierbaren Mikroskop- und Laborbefunden im Internet.

Telechirurgie
beinhaltet die intraoperative Telekommunikation, Telepräsenz, Telemanipulation, Telenavigation und Telerobotik.

Informationsdienste

Telemonitoring
ermöglicht u. a. den direkten Informationsaustausch zwischen Patient und Arzt, zum Beispiel erhält der Patient Geräte zur Messung von Vitalfunktionen, die über Telekommunikation direkt zum behandelnden Arzt übertragen werden.

TeleHomeCare
ist die ärztliche und pflegerische Betreuung von Patienten in ihrer häuslichen Umgebung zur Überwachung seiner vitalen Parameter mit Unterstützung telematischer Szenarien.

Telelearning
bezeichnet den veralteten Begriff für eLearning. Multimediale Inhalte werden elektronisch beziehungsweise online verfügbar gemacht. Der Ort des Lernens verliert zunehmend an Bedeutung.

Administrative Dienste

Elektronische Gesundheitskarte
löst die Krankenversicherungskarte ab. Sie ist auch Versicherungsnachweis und berechtigt zur Inanspruchnahme von vertragsärztlichen Leistungen. Sie ist als Sichtausweis mit Lichtbild des Versicherten gestaltet. Mit ihr ist die Speicherung von persönlichen Gesundheitsdaten möglich. Integraler Bestandteil ist die Europäische Krankenversicherungskarte auf der Rückseite. In der Endausbaustufe werden mit ihr als Funktionen das elektronische Rezept, der Notfalldatensatz, die Arzneimitteldokumentation, die elektronische Patientenakte, der elektronische Arztbrief und die Patientenquittung zur Verfügung stehen.

Elektronische Patientenakte
sollte Hinweise auf die individuelle Krankengeschichte enthalten, auf wichtige Laborbefunde, Operationsberichte, Röntgenbilder und digitale Daten anderer Untersuchungen. Die elektronische Patientenakte ist eine freiwillige Anwendungsfunktion der elektronischen Gesundheitskarte in der Endausbaustufe.

Elektronischer Heilberufsausweis
ist ein zentraler Bestandteil des Sicherheitskonzeptes der elektronischen Gesundheitskarte. Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und andere Heilberufler sind verpflichtet, sich bei jedem Zugriff auf Daten der elektronischen Gesundheitskarte mit ihrem elektronischen Heilberufsausweis zu identifizieren. Auch andere im Gesundheitswesen tätige Berufsgruppen können zukünftig über entsprechende Ausweise verfügen, soweit sie für ihre Arbeit Zugriff auf Daten der Gesundheitskarte benötigen. Er ist als Sichtausweis mit Lichtbild gestaltet.

EFRE-Förderprogramm »Innovative Ansätze im Bereich der Gesundheits- und Pflegewirtschaft«

Um den Auswirkungen der demografischen Entwicklung in Sachsen mit einem signifikant steigenden Bevölkerungsanteil älterer Menschen, mit zunehmendem Fachkräftemangel im Bereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung sowie steigenden Kosten dieser Versorgung entgegen zu treten, muss die Gesundheitswirtschaft im Freistaat Sachsen nachhaltig gestärkt werden. In dem zurückliegenden Förderzeitraum 2014 bis 2020 konnte durch die Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ein großer Beitrag geleistet und die Fähigkeit der sächsischen Gesundheits- und Pflegewirtschaft zu Innovationen und deren wirtschaftlichen Verwertung auf dem weltweit schnell wachsenden Gesundheitsmarkt gestärkt werden. Aus diesem Grund ist auch für den Förderzeitraum 2021 bis 2027 die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie innovativen Modellvorhaben im Bereich E-Health einschließlich telematische, interdisziplinäre Vernetzung sowie im Bereich des Ambient Assisted Living (AAL) vorgesehen. Mit der durch den Freistaat Sachsen kofinanzierten Förderung soll die Fähigkeit der sächsischen Gesundheits-, Pflege- und Sozialwirtschaft zu Innovationen auf dem weltweit schnell wachsenden Markt gestärkt und damit deren Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden.

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